Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. 100 Geschichtsbilder aus Erfurt und Thüringen - S. 220

1911 - Erfurt : Keyser
— 220 — Tale empor und verschmolz mit dem von weit und breit herübertönenden Schall der Dorfglocken zu einem wahrhaft feierlichen Festgeläut. Am fernen Rande des Horizontes glühte das Feuerzeichen am Brocken. Der Jnfelsberg, der König des Thüringer Waldgebirges, bestrahlte mit hellem Flammenlichte die Spitzen und Gipfel der niedern Berge und Höhen, die sich um ihn lagern. Die alte Feste Eyrialsburg lag mit Pechkränzen, die auf ihren Mauern und Schanzen brannten, hellerleuchtet da, und ihr Kanonendonner begleitete die Freudengesänge der fröhlichen Gesellschaften, die auf der hohen, von einem Flammenmeer umglühten Schwedenschanze in aufgeschlagenen Zelten der Freude opferten. Einige hundert Feuer konnte man mit unbewaffnetem Auge unterscheiden, und noch unzählige schimmerten wie Nebelsterne aus ungewisser Ferne. Der hohe Ettersberg erstrahlte einigemal von bengalischem Feuer und erhellte weit und breit die Gegend. Aus allen Dörfern schallte festliches Geläute, und die Musketen des Landsturms knallten dazwischen. Ein schöner Herbstabend begünstigte das heilige Vaterlandsfest des deutschen Volkes, und der Mond, der freundlich am Himmel stand, verschwand, als die hehren Flam-men, die Sinnbilder des vereinten Völkerjubels, zu den Sternen emporzulodern begannen. (Nach C. Beyer.) 81. Die Thüringer Eisenbahn. Einst und jetzt: Nur wenige Menschen können sich heute der Zeit erinnern, in der die Post ausschließlich den Personenverkehr vermittelte. Wohl war es damals eine Lust, im roten Thnrn-und Taxis'schen Postwagen zu sitzen, wenn er langsam einen im frischen Maiengrün prangenden Bergeshang hinaufklomm und ein Echo das Lied des Postillons ans den Waldesgründen wiedergab. Wie groß aber war die Unbequemlichkeit einer solchen Reise im Winter, wenn Schneewehen den Wagen einhüllten und die Pferde nicht mehr vorwärts konnten! Damals bestellte ein Kaufmann, der eine tagelange Postsahrt antreten mußte, zuvor sein Haus, machte sein Testament und befahl sich und die Seinen in Gottes Hand. Wie ganz anders ist das heutzutage! Wenn jetzt ein Kaufmann z. B. von Erfurt nach Frankfurt a. M. fährt, wozu er früher bei ununterbrochener Post-fakrt 36 Stunden brauchte, setzt er sich nach Erledigung seiner Tagesgeschäfte in den Schnellzug. Hier nimmt er im eleganten Speisewagen sein Abendbrot ein und liest dann bei einem Glase Bier oder Wein die neuesten Abendzeitungen oder verbringt die Zeit in angenehmer Unterhaltung mit seinen Mitreisenden, während der Zug durch die Landschaft dahinbraust. Noch vor Mitternacht fährt der Zug donnernd in die große Bahnhofshalle Frankfurts ein; denn unsere Schnellzüge legen den Weg in 4^ Stunde

2. 100 Geschichtsbilder aus Erfurt und Thüringen - S. 93

1911 - Erfurt : Keyser
— 93 — stimmte sie deshalb zu einem Stapelplatz sür den Handel mit den Slaven (f. Erfurts Entstehung uftv., Nr. I u. Was die Geschichte von den alten Thüringern weiß, Nr. 5). Dieser Handel vollzog sich auf dem rechten Gerauser da, wo Heute der Wenige Markt liegt. Anfänglich genügte die dort vorhandene Furt dem Marktverkehr. Als aber der Handel immer lebhafter wurde, drängte das Bedürfnis von selbst zu einem bequemeren Uebergang. Man schritt darum zum Bau einer Holz brücke, der Krämerbrücke, die, mehrmals verändert und in Stein errichtet, Heute noch als Erinnerungszeichen dasteht. Und als hätte man nur auf die Her- stellung dieses Verbindungsgliedes gewartet, so drängten sofort die Kaufleute nach und befehlen die Ränder der Brücke mit kleinen Buden. Später zog sich dann eine wohl selten unterbrochene Reihe von Vevkanfsstän-den vom Wenigen Markt nach dem Platze vor den Graden, in denen man alles kansen konnte, was zu des Lebens Nahrung und Notdurst gehörte. Täglich und zu jeder Stunde des Tages wurde hier gehandelt und verkauft, denn der Markt war in jener Zeit ein immerwährender, nicht gebunden an bestimmte Wochentage ober Jahreszeiten. Stadt und Markt waren bamals dasselbe, eine Stadt ohne Markt war einfach undenkbar. Handelsstraßen: Diesem Markt strebten neben zahlreichen Lokalwegen aus der Umgegend alle großen Straßen zu, die den Rücken des Thüringer Waldes vom Nordwestzipfel bei Lanchröden bis zum vielüberschrittenen Passe des Kahlerl erklommen und von hier nach der Thüringer Mulde, den waldigen Hängen der Hainleite und den weiten Buchenwäldern des Hessenlandes Verliesen. Sie alle wurden geschnitten von der „Königstraße", auch „Hohe Straße" oder via regia Lusatiae (Lausitz) genannt, die von den reichentwickelten niederländischen und rheinischen Kulturgegenden zum fernen slawischen Osten führte. Ihr westlicher Ausgang waren die Rheingegenden. Ueber Frankfurt a. M., Hanau, Schlüchtern, Fulda, Vacha, Eisenach trat sie ins enge Hörseltal und lief über Gotha nach Erfurt, um von hier über Eckartsberga, östlich an Naumburg vorüber, über Leipzig, Bautzen, Görlitz ihren östlichsten Punkt, die Hansestadt Breslau, zu erreichen. Durch sechs Tore zog von früh bis zu Sonnenuntergang Ne Reihe der stattlichen Frachtwagen und Karren, der Schubkärrner und Reiter in Erfurt ein und aus. Durch das Andreastor mußte alles, was in die „Vogtei", füblich von Mühlhausen i. Th. gelegen, gehörte, desgleichen „was da gehet über das Hainich nach Nordhausen" usw. Dem Johannestor entsprang die wichtigste nach Norden führende Linie. Sie verband Erfurt mit den bedeutendsten Städten der Hanse in mehreren Zweigen. Die Richtung nach der Unstrut und weiterhin nach der Saale hielt eine Straße, die vom Krämpsertor auslief. Eine ihrer wichtigsten Abzweigungen war die Kupferstraße, so genannt nach den

3. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 115

1902 - Karlsruhe : Lang
— 115 — und damit war das alte Reiche aufgelöst am 6. August 1806. Der letzte deutsche Kaiser nannte sich sorthin Franz I, Kaiser von Österreich. Xxiii. Deutschland in Zersplitterung. 1. Preußens Fall.. Durch die Stiftung des Rheinbundes hatte der Kaiser-Napoleon einen bedeutenden Zuwachs an Macht erlangt. Die Blücher. Gebiete der Rheinbundfürsten erstreckten sich im Spätjahr 1806 von der Quelle der Etsch bis zum Niederrhein und zum mittleren Laufe der Weser, vom Oberrhein bis zum Thüringer Wald und zum Böhmer Wald. Fast viertausend Onadratmeilen deutschen Landes mit 81/2 Millionen Einwohnern waren mit Hab und Gut dem sremden Eroberer dienstbar. ^urz nach der Schlacht bei Austerlitz hatte der preußische Minister Haugwitz zu Schönbrunn zwischen Preußen und Frankreich einen Bundesvertrag geschlossen, durch welchen Preußen in den Besitz des Kurfürstentums Hannover gelangte. Aber das 8*

4. Allgemeines über die Erde, den Globus und die Karte, Physische und politische Erdkunde Deutschlands - S. 18

1912 - Leipzig : List & von Bressensdorf
Die Oberfläche Deutschlands. 18 wegen seiner südlicheren Lage haben sollte, wieder ausgeglichen durch den Verlust, den seine Höhenlage bewirkt. 3. Deutschland ist durch Gebirge schachbrettartig gegliedert. Durch die in der- schiedenen Richtungen verlaufenden Gebirgszüge wird Deutschland in viele natür- liche Gebiete geteilt. Siehe dazu Abb. 2, § 14 mit Text! Abb. 2, § 14. Die deutschen Landschaften. Gib in folgender Tafel immer an, welche Gebirge die Landschaft umrahmen! — Gib nach dem Atlas an, welche politischen Gebiete für jede Landschaft in Betracht kommen! A. Die süddeutsche Hochebene und die Alpen (Nr. 1). B. Das Südwestdeutsche Becken. 2. Schwäbisches Stufenland (Neckargebiet). 3.Fränkisches Stufenland (Main-Regnitzgebiet). 4. Oberrheinische Tiefebene(Mittelrheingebiet). 5. Lothringisches Stufenland(Mosel-Saargebiet). C. Das Gebiet der mitteldeutschen Gebirgsschwelle. 6. Rheinisches Schiefergebirge (Niederrheingebiet). 7. Die Weserberglandschaften (Wesergebiet *)■ 8. Thüringen (Unstrut-Saalegebiet). 9. Sachsen (Saale-Mulde-Elbegebiet). 10. Schlesien (Odergebiet). D. Die norddeutschen Landschaften. 11. Das westdeutsche Tiefland. 12. Das ostdeutsche Tiefland. 13. Schleswig-Holstein (fehlt in der Zeichnung). Das find die 13 Gebiete, die wir von § 24 an des näheren betrachten werden. Indem diese Gebiete mehr oder weniger voneinander abgeschlossen sind, wurden sie die Sammelräume verschiedener Volksstämme, die sich nach ihrer Mundart, wie auch nach sonstigen Eigentümlichkeiten, voneinander unterscheiden. Es wohnen in 1 Bayern, in 5 Lothringer in 8 Thüringer, in 10 b Schlesier, „ 2 Schwaben (Südfranken), „ 9 Obersachsen „ 11, 12,13 Nieder- „ 3 Mainfranken, „ 6 Rheinfranken, „ 10 a Lausitzer (Wen- deutsche „ 4 (südlicher Teck) „ 7 (südlicher Teil) den), (Sachsen). Alemannen, Hessen, *) Gemeint ist das gewöhnlich als „Hessisches Bergland und Wesergebirge" be- zeichnete Gebiet. Für die Schule ist die einfache Bezeichnung als „Weser-Bergland" vorzu- ziehen, denn es sind doch tatsächlich Berglandschaften, die die Weser und ihre Quellflüsse begleiten.

5. Allgemeines über die Erde, den Globus und die Karte, Physische und politische Erdkunde Deutschlands - S. 60

1912 - Leipzig : List & von Bressensdorf
60 neu Tälern, z. B. im Wuppertale, aber sehr reizvoll. Im Süden an der Sieg enthält es das schon genannte Eisenlager, im Norden bildet es § 45 4k. das Ruhrkohlengebirge. Wie das Saarbrückener Kohlenlager am Süd- fuß, so liegt das Ruhrkohlenlager am Nordsuß^des Rheinischen Schiefergebirges. Es liegt überwiegend auf der rechten Seite des Flusses und gehört teils zur Rheinprovinz, teils zu Westfalen. Es ist eins der reichsten Kohlenlager Europas; 1880 förderten 80000 Arbeiter 22 Mill. t, 1900 230000 Arbeiter 60 Mill. t Kohle! 90 abbauwürdige Flöze mit 120 m Kohle liegen übereinander. Von großem Wert ist es, daß im Kohlengebirge auch Eisenerze gefunden werden (wes- halb?), fowie, daß das Siegener Eisenlager nicht weit entfernt ist. Mehr als 30 Fabrikstädte liegen hier — im Rheinisch - Westfälischen Industrie- gebiet—beieinander. Jnessen, das auf A. angewachsen ist, befindet sich die größte Fabrik der Welt, die Kmppsche Gußstahlfabrik (37000 Arbeiter, dazu 32000 in Anlagen außerhalb Essens, mit Familienangehörigen zusammen 230000 Köpfe, davon 40000 Schulkinder; 43/4 qkm Fabrikgelände, davon fast 1 qkm überdacht; 141 km Gleis, 50 Lokomotiven, 2400 Eisen- bahnwagen; Dampfkessel und Motore mit 50000 Pferdekräften; 80 hydraulische Pressen mit einer Druckkraft bis zu 10 Mill. kg; täglicher Verbrauch von 800 Wagenladungen Kohlen.— Drei Kohlen- bergwerke bei Essen und Bochum; viele Eisensteingruben in Deutschland und im Norden Spaniens (Bilbao); ein 25 km langer Schießplatz bei Meppen und ein 8,5 km langer bei Tangerhütte; 3 Hüttenwerke; eine Reederei in Rotterdam; das Grusonwerk in Magdeburg-Buckau; die Ger- mania-Werft in Kiel-Gaarden. — Außer den berühmten Kanonen werden angefertigt Panzer- platten, Schienen, Radreifen, Achsen, Schiffwellen usw. — Große, berühmte Arbeiterkolonien und mustergültige Wohlfahrtseinrichtungen). Im übrigen siehe die Städte des Ruhr- kohleugebietes §466. 5. Die Kölner (oder Niederrheinische) Bucht schiebt sich wie ein Keil in das Schiefergebirge hinein. Sie bildet eine abgesunkene Scholle, die von einem vorzeitlichen Meer mit einem fruchtbaren Erdreich bedeckt wurde. Städte siehe § 46e. 6. Die Münsterlandbucht bildet ebenfalls eine keilförmige, abgesunkene Erd- schölle. Zwischen welchen Gebirgen? Von welchen Flüssen durchflössen? Die Fruchtbarkeit nimmt von Süden nach Norden ab. Besonders fruchtbar sind Hellweg und Soester Börde am Fuß der Haar; besonders unfruchtbar das Moor- und Heidegebiet der Senne, wo? Städte siehe § 46k. c) Die Städte im Gebiet des Rheinischen Schiefergebirges, der Cölner Bucht und des Münsterlandes. § 46 a) Im Gebiet des Taunus: Wiesbaden O, am Südfuß des Taunus, warme Quellen, besuchtestes Bad Europas. — Andere Taunusbäder: Schlangenbad, Langenschwalbach und Homburg v. d. Höhe (benachbart die Saalburg, s. oben). Mineralquellen haben ferner Nieder- Selters und Soden. b) Im Rheintal von Mainz bis Bonn. Die Namen der Leinen Städte und Schlösser bis Koblenz siehe in der schematischen Darstellung § 43. — Koblenz D, wo? Alte Römer- stadt (Confluentes = Zusammenfluß). Gegenüber die Festung Ehrenbreitstein. Im Neu- wieder Einbruchsbecken: Neuwied und Andernach. — Am Fuß des Siebengebirges: Königs- winter. — Der Siegmündung gegenüber: Bonn O, Universität. e) In den Nebentälern; im Moseltal: Trier D, älteste Stadt Deutschlands, mit großartigen Ruinen aus der Römerzeit (Porta nigra, Kaiserpalast, Amphitheater u. ct.); im

6. Allgemeines über die Erde, den Globus und die Karte, Physische und politische Erdkunde Deutschlands - S. 64

1912 - Leipzig : List & von Bressensdorf
47 Das Bergland der Weser. 64 einem früheren Unterricht her über die Objekte bekannt ist. Es ist also zu sprechen'über: Bielefeld 4? Habichtswald Leine Paderborn A Weser Detmold Hameln © Meiningen O Rhöngebirge Westfälische Pforte Fulda O Hannover A Meißner Teutoburger Wald Wiehengebirge Fulda, Fluß Hildesheim ß Minden A Vogelsberg Göttingen □ Kassel O Münden Werra 2. Abb. 1, § 47 ist mit den wichtigsten Eintragungen zu zeichnen, und zwar a) nach der Abb., b) aus dem Gedächtnis. Beachte dabei die Hilfen in Skizze 2, § 47. 3. Nenne in dem Gebiet der Weser Iw-Kiu-Streiten (nach Skizze 2, §47)! 1. Das mannigfaltige, niedrige, stark bewaldete Bergland der Weser wird von höheren Gebirgen umrahmt (Harz, Thüringer Wald, Rhöngebirge, Vogelsberg, Rothaargebirge) und von Werra-Fnlda-Weser in engem, schönem Tal durchflössen. Nach Nordwesten strahlt es in zwei niedrigen Kammgebirgen in die Ebene aus (Teutoburger Wald und Wiehengebirge). Die Senken zwischen den Bergen sind meist sehr fruchtbar. 2. Dieses Gebiet bildet für die mitteldeutschen Gebirge eine Zentralland- schast, der sie von zwei Seiten her zustreben, etwa wie die Rippen dem Brustbein. Dadurch, daß hier die beiden Streichrichtungen deutscher Gebirge zusammentreffen, sind viele Bruchlinien bedingt, so daß diese Landschaft das großartigste Vulkangebiet Deutschlands geworden ist. Der Vogelsberg besteht ganz, das Rhöngebirge und die Berge des Innern zu großen Teilen aus Basalt. Das innere Bergland. Das Zusammentreffen der beiden Streichrichtungen und die vielen vulkanischen Durch- brüche drücken der Landschaft den Charakter der Unbestimmtheit und Verworrenheit auf. Weder haben wir hier eine Mulde, wie wir sie mehrfach in Süddeutschland trafen, noch eine aus- geprägte zerschnittene Hochfläche, wie im Rheinischen Schiefergebirge; vielmehr liegen hier Berggruppen und einzelne Berge regellos durcheinander. Zwischen Fulda und Schwalm: Knüll; zwischen Schwalm und Eder: Kellerwald; zwischen Werra und Fulda: Meißner und Kausungerwald; westlich von Kassel: Habichtswald; nördlich von Kassel: Reinhards- wald (gegenüber der Bramwald); im ersten Weserknie: Solling; nördl. davon, zwischen Weser und Harz: Ith und Hils; im zweiten Weserknie (Mindener Knie): Süntel und Deister. — Das Dreieck Vogelsberg-Rhön-Knüll-Meißner-Kaufunger Wald bezeichnet man wegen seiner reichen Bewaldung auch als Hessisches Waldgebirge. 1. Den Mittelpunkt der ganzen Landschaft bildet so ziemlich der 750 m hohe Meißner (von Wissener = der Weiße, wegen des Schnees, der sich oben ziemlich lange hält). Er liegt unweit der Werra und bildet ziemlich den Mittelpunkt der Landschaft, die man von ihm aus zu einem großen Teil überblickt. Nach seiner Gestalt vergleicht man ihn wohl mit einem Sarge. Die Oberfläche bildet eine ebene, rechteckige, schöne Wiesenfläche von 5 km Länge und 2 km Breite. Durch diese, sowie durch ein Braunkohlenlager und durch Beeren- und Kräuterreichtum ist er für die Umwohner von großer Wichtigkeit. — Er ist der Mittelpunkt der Sagen von Frau Holle.

7. Allgemeines über die Erde, den Globus und die Karte, Physische und politische Erdkunde Deutschlands - S. 65

1912 - Leipzig : List & von Bressensdorf
65 Das Bergland der Weser. § 47 2. Flüsse. Die Werra ist der eigentliche Quellfluß der Weser und führte im Alt- hochdeutschen mit dieser den gleichen Namen (Wisnraha = Wisara). Sie durch- fließt ein schönes, fruchtbares, von hohen Muschelkalk-Bergeu eingefaßtes Tal. (Glanzpunkt der Talkessel von Witzenhausen, da, wo sich die Leiue der Werra nähert.) Auch die Fulda hat ein schönes Tal. Bei welcher Stadt fließen beide ineinander? Städte an der Werra und Fulda siehe § 48a und b. Die Weser bricht von Münden ab zunächst in schluchtsörmigem Tal zwischen zwei prächtig bewaldeten Gebirgen hindurch (links Reinhardswald, rechts Bramwald; beide noch zum „Hessischen Waldgebirge" gehörig). Weiter nördl. (unterhalb Karlshafen an der Diemelmünduug) bildet sie eine Reihe freund- licher Becken mit schönen Wiesen und fruchtbaren Äckern, deren Mittelpunkte kleine Städte wie Karlshafen, Höxter, Holzminden bilden. Oberhalb Hameln beginnt das Tal sich erheblich zu weiten und bildet nun bis zum Mindener Knie das durch Fruchtbarkeit und freundlichen Charakter ausgezeichnete Weser- Sonnental, dessen Hauptorte Hamelu und Rinteln sind. Diese schöne Frucht- aue Deutschlands setzt sich westwärts noch über das Weserknie hinaus fort und deutet hier den Weg an, den die Weser früher in der Richtung auf Osnabrück einschlug. Später wurde sie — wohl durch Schuttablagerungen der Teutoburger- wald-Flüsse — gezwungen, sich nach N. durch die Westfälische Pforte (f. Text unter Abb. 4, §47) zu wenden. Westl. von dem Knie liegt das Bad Oeynhausen. Städte an der Weser siehe § 48c. Die Leine verläuft in einem schönen, von niedrigen Hügeln eingerahmten Wiesental. b) Die Randgebirge der Weserlandschaft. 1. Thüringer Wald und Harz siehe später, § 50 und 51, Nothaargebirge § 44. 2. Der Bogelsberg (die Mitte Oberhessens) besteht aus vulkanischen Massen, die aus dem Erdinnern heraufgequollen sind (größte vulkanische Masse Mittel- enropas, aus Basalt bestehend, einem festen, schwarzen Gestein). Der Bogelsberg ist der Ebene auf- gesetzt wie „ein flacher Topfdeckel" und wird strahlenförmig von Fluß- talern zerteilt (einige nennen!). (Setzen wir seine Länge gleich der Länge einer Zeile dieses Buches [12 cm], so ist seine Höhe [Taus- stein 750 in] nicht größer als der Zwischenraum zwischen 2 Zeilen!) Südwärts vom Vogelsberge öffnet sich die fruchtbare Wetterau zur Oberrheinischen Tiefebene. 3. Das Rhöngebirge ist ein von vielen Basaltdurchbrüchen durchsetztes Gebirge. Die südliche Hohe Rhön hat große, kahle Hochflächen^), die nördliche Vorder-Rhön J) Übertreibende Sprichwörter im Volksmunde: „Auf dem Kreuzberge (zweithöchster Punkt, 930 m) ist es 3/4 Jahr Winter, und das andere Vierteljahr ist es kalt." „Man hält mit dem Heizen einen Tag vor Johanni (24. Juni) auf, um einen Tag nach Johanni wieder damit zu beginnen." „Zu einer Pelzkappe gehören hier drei; einer, der sie trägt, und zwei, die sie ihm festhalten." H. H ar m s, Erdkundliche Hilfsbücher für Lehrerbildungsanstalten. Präparandenheft I. 5 wjfasazt, Burvtsaruisteiru, Tertiär- (^rxiurtkvlizejv -Jfotvtl . Abb. 3, § 47. (Geologischer) Schnitt durch den Vogelsberg. Wir sehen, wie die durch Kanäle heraufgedrungenen vulkanischen Massen (Basalt) die Schichten überlagern.

8. Allgemeines über die Erde, den Globus und die Karte, Physische und politische Erdkunde Deutschlands - S. 69

1912 - Leipzig : List & von Bressensdorf
69 Thüringen. Zur Wiederholung früher erworbener Kenntnisse: 1. Es sind in Abb. 2, §49 die wichtigsten (s. darüber Anmerkung 1 bei der Süddeutschen Hochebene) Flüsse, Gebirge und Städte zu benennen. Dabei ist anzugeben, was bereits von einem früheren Unterricht her über die Objekte bekannt ist. Es ist also zu sprechen über: Bode Erfurt Ü Halle G Mühlhausen ! j Saale Eichsfeld Goldene Aue Harz _ Naumburg A Thüringer Wald Eisenach □ Gotha □ Jena □ Nordhausen A Unstrut. Eisleben A Halberstadt ß Merseburg O Quedlinburg O 2. Abb. 2, §49 ist mit den wichtigsten Eintragungen zu zeichnen, und zwar a) nach der Abb., b) aus de m Gedächtnis. Beachte dabei die Hilfen in Skizze 3, 49. 8. Neune in Thüringen 100 km^Stretfen (nach Skizze 3, § 49)! a) Thüringen (das innere Hügelland). 1. Thüringen ist eine von Höhenrücken durchzogene Mulde, die im Halbkreis von Randgebirgen eingerahmt (Frankenwald, Thüringer Wald, Eichsfeld, Harz) lmd Von der Unstrut und ihren Nebenflüssen (nennen!) durchströmt wird. Im Osten bildet die Saale die Scheide gegen Sachsen. Die Höhenrücken bestehen aus Kalk- stein, die Mulden aus fruchtbarem Erdreich, die Randgebiete aus Saudstein. Abb. 4, § 49. Querschnitt durch Thüringen. Wir sehen, wie die Höhenrücken dadurch entstanden sind, daß die Schollen sich beim Absinken an den Spalten aufbogen. 2. Die Höhenrücken^). Die meist bewaldeten und oft mit Burgeu geschmückten Höhenrücken ziehen parallel mit Thüringer Wald und Harz durch die Mulde (die Schollen beim Absinken aufgebogen, s. Abb. 4, §491). Der bekannteste ist das schmale, schroffe Kyfshttusergebirge, ein Harz im kleinen (Barbarossa!), mit dem herrlichen, vom deutschen Kriegerverband errichteten Denkmal Wilhelms I. (der Kaiser reitet aus einem mächtigen Wartturm heraus). Die zwischen den Höhenrücken liegenden Mulden sind fruchtbar, namentlich a) die einst von Mönchen aus Sumpfland geschaffene Goldene Aue (zwischen welchen Ge- birgen? Tal der?)' darin Nordhauseu A mit großen Branntweinbrennereien; b) die Uustrut-Mulde; c) das Erfurter Becken (darin Erfurt o, die berühmte Gärtnerstadt). i) Vom Eichsfeld strahlen aus Hainich nach Südosten und Düu - Hainleite nach Osten (nördl. davon die 524 m hohen Ohmberge). Die Fortsetzung der Hainleite bilden jenseits des Unstruttorev Schmücke - Finne, die bei der Jlmmünduug die Saale erreicheu. Zwischen dieser Kette und dem Harz der Kyffhänser.

9. Allgemeines über die Erde, den Globus und die Karte, Physische und politische Erdkunde Deutschlands - S. 74

1912 - Leipzig : List & von Bressensdorf
§ 51 Thüringen (der Harz). 74 Mb. 4, §51. Unteres Bodetal und Brocken. <Als großes farbiges Anschauungsbild bei F. E. Wachsmuth, Leipzig, erschienen.) Wir stehen am Eingänge derwodeschlucht bei Thale und blicken zwischen Roßtrappe (dem schroffen Felsen rechts) und^Hexentanzplatz (links oben, 230 m!) nach Süden. Wir verfolgen die tiefe Bodeschlucht bis zur weitgedehnten Harzhochfläche, der die Kuppe des Brockens aufgesetzt ist. § 51 3. Ter Harz ist eine stehengebliebene, hochflächenförmige, fast ganz mit Wald bedeckte Scholle (ein „Horst") mit steilen Rändern. Der eintönigen, reizlosen Hoch- stäche sind einige abgerundete Kuppen aufgesetzt. (Er ist also ein Massenge- birge ohne Kammentwickelung; vgl. dagegen das Kettengebirge Thüringer Wald!) Höchste Kuppe der Brocken, 1140 m, im Oberharz, der etwa bis an die Harzquerbahn Wernigerode—nordhausen reicht. Stellenweise tritt der Granit zutage. Er bildet entweder ganze Berge (Brocken) oder ragt als „Klippen" empor !s. Text u. Bttd i, § 511 oder auch, er ist in den eingeschnittenen Tälern freigelegt, z. B. im Bodetal. — Im Südrand findet sich vielfach Gips. Nach Abb. 2, §51: Nenne die nach Norden abfließenden Flüsse (im Süden Helme mit Zorge zur Unstrut, die Oder zur Leine). 4. Die landschaftliche Schönheit ist an die Flußtäler gebunden, die wie Kerben in den Steilrand eingreifen. Die großartigeren Täler hat der höhere Nordrand, a) Das Oker- tal begleiten wunderlich gestaltete Bergformen; im Bett liegen gewaltige Felsblöcke, b) Die „liebliche Prinzessin Ilse" eilt hurtig vom Brocken hinab; der tnrmförmige Ilsen stein an ihrem östl. User bietet einen wundervollen Blick hinab auf Jlsenbnrg und die Ebene, c) Die Holtemme (holde Emma) springt vom Brocken in der „Steinernen Renne" in tollen Sprüngen von Felsblock zu Felsblock I s. Text u. Bild 3, § 5i~) und durchfließt dann Wernige- rode, über dem sich ein schönes Schloß erhebt. In der Ebene liegt an der Holtemme Halber-

10. Allgemeines über die Erde, den Globus und die Karte, Physische und politische Erdkunde Deutschlands - S. 79

1912 - Leipzig : List & von Bressensdorf
79 Sachsen. ___§ 53 Zur Wiederholung früher erworbener Kenntnisse: 1. Es sind in Abb. 1, §53 die wichtigsten Flüsse, Gebirge und Städte zu benennen (s. darüber Aum, 1 bei der Süddeutschen Hochebene). Dabeiist anzugeben, was bereits von einem frü- Heren Unterricht her über die Objekte bekannt ist. Es ist also zu sprechen über: Chemnitz A Elbsandsteingebirge Freiberg Hü Mulde Sächsische Schweiz Dessau tz Elster, Schwarze Halle G Pirna O Wittenberg O Dresden ^ Elster, Weiße Leipzig ^ Plauen G Zwickau <fa. Elbe Erzgebirge Meißen /X Saale 2. Abb. 1, § 53 ist mit den wichtigsten Eintragungen (s. o.) zu zeichnen, und zwar a) nach der Abb., b) aus dem Gedächtnis. Beachte dabei die Hilfen in Skizze 2, §53! 3. Nenne in dem betreffenden Gebiet Ivo Kin-Strecken (nach Skizze 2, §53)! Sachsen (das natürliche oder physische Sachsen) ist die nördliche Ab- dachung des Erzgebirges, mit dem nördlich vorgelagerten Tieflande bis an den Sandrücken des Fläming reichend. Die Erzgebirgsabdachung bildet das König- reich Sachsen, das Tiefland gehört der Provinz Sachsen an (und dem Herzog- tum Anhalt). a) Das Erzgebirge. 1. Das Erzgebirge ist eine einseitig gehobene Scholle, die sich als wellige, von Flüssen zerschnittene Hochebene allmählich nach Norden abdacht, nach Süden aber steil abbricht. Hier drangen an der Bruchlinie gewaltige vulkanische Massen herauf, und es bildeten sich zahlreiche Warmquellen (Karlsbad, Marienbad, Teplitz). Die höchste Spitze, der Keilberg, 1240 in, liegt auf böhmischer, der zweit- höchste, der Fichtelberg, 1210 m, auf sächsischer Seite. Zwischen ihnen befindet sich eine der höchstgelegenen Ortschaften Deutschlands, das freundliche Oberwiesental, 900 m hoch. Die Verbindung zwischen Erzgebirge und Fichtelgebirge heißt Elstergebirge; die Hochfläche im Winkel zwischen Franken- wald und Erzgebirge ist das Vogtlands, das häufig von Erdbeben heim- gesucht wird. Die abtragenden Kräfte sind beim Erzgebirge viel erfolgreicher gewesen als z. B. beim Harz. Das ganze Gebirge ist entblößt bis auf die Knochen, soll heißen, überall ist das Urgebirge bloßgelegt, das hier aus Gneis besteht, der von vielen wertvollen Erzadern durchzogen wird. 2. Bergbau. Das „Erzgebirge lieferte noch vor wenigen Jahren das meiste Silber Europas; heute wird es vom Rheinland (meist Ver- hüttung ausländischer Erze) und auch vom Mansselder Bezirk übertroffen. Es wird im Erzgebirge noch Blei, Zinn und etwas Eisen gefördert. Der Mittelpunkt des Silberbergbaues war Freiberg □. 1911 gab man hier aber infolge der niedrigen Silberpreise den Silber-Bergbau auf und verhüttet jetzt nur noch ausländische Silbererze. Von großer Wichtigkeit ist das sächsische Kohlen- lager bei Zwickau G (an der Zwickauer Mulde) und Chemnitz A (kemnitz), x) Den Namen hat das Vogtland davon, daß es früher als unmittelbarer kaiserlicher Besitz von besonderen Vögten verwaltet wurde.
   bis 10 von 7360 weiter»  »»
7360 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 7360 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 25
1 44
2 21
3 185
4 60
5 220
6 52
7 585
8 870
9 83
10 37
11 4
12 3
13 1087
14 14
15 85
16 29
17 406
18 6402
19 302
20 1
21 120
22 74
23 0
24 266
25 5
26 17
27 21
28 40
29 727
30 40
31 0
32 83
33 14
34 10
35 163
36 61
37 213
38 1684
39 35
40 172
41 96
42 1
43 13
44 119
45 202
46 31
47 21
48 123
49 521

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 169
1 113
2 20
3 706
4 563
5 2971
6 772
7 6
8 1
9 52
10 587
11 353
12 254
13 113
14 2
15 1
16 273
17 202
18 746
19 33
20 11
21 1209
22 10
23 32
24 117
25 12
26 11
27 243
28 203
29 10
30 7
31 1
32 30
33 42
34 16
35 33
36 42
37 67
38 51
39 39
40 553
41 16
42 72
43 103
44 601
45 247
46 55
47 141
48 1013
49 4472
50 607
51 35
52 18
53 8
54 318
55 2
56 1
57 1615
58 32
59 9
60 19
61 270
62 175
63 2
64 40
65 108
66 89
67 0
68 23
69 28
70 3682
71 40
72 37
73 142
74 15
75 51
76 558
77 812
78 61
79 61
80 274
81 50
82 62
83 48
84 65
85 34
86 4
87 50
88 3
89 4
90 9
91 167
92 698
93 380
94 97
95 136
96 4
97 38
98 37
99 182

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 12693
1 5558
2 5067
3 7783
4 2951
5 7936
6 16622
7 9413
8 2161
9 8645
10 6721
11 4544
12 13702
13 9682
14 7360
15 3817
16 6129
17 4991
18 5734
19 8314
20 2377
21 5115
22 3799
23 2107
24 12189
25 12996
26 7892
27 4053
28 12100
29 7823
30 5666
31 4111
32 8760
33 35270
34 12331
35 4809
36 4511
37 4003
38 4705
39 13632
40 7287
41 3225
42 11643
43 12207
44 5706
45 3045
46 7930
47 10253
48 4509
49 5923
50 14646
51 20284
52 11610
53 3409
54 10570
55 7209
56 3297
57 2337
58 6636
59 36309
60 3999
61 6342
62 10224
63 2310
64 5411
65 10693
66 4631
67 6664
68 2914
69 5323
70 4382
71 6675
72 5851
73 7338
74 4639
75 9297
76 3926
77 6602
78 7815
79 3686
80 9308
81 57994
82 4132
83 8855
84 11119
85 5105
86 4663
87 4859
88 4956
89 8285
90 4343
91 8664
92 4708
93 4188
94 6420
95 9147
96 4364
97 8285
98 5918
99 5996
100 32315
101 4070
102 13591
103 7607
104 5185
105 2917
106 4602
107 7151
108 2625
109 7140
110 8045
111 7884
112 7132
113 5829
114 8723
115 3640
116 7363
117 3127
118 3759
119 10916
120 4100
121 14106
122 4961
123 8121
124 14373
125 9590
126 3691
127 14349
128 3342
129 9177
130 5200
131 22565
132 4951
133 13736
134 5212
135 3133
136 28090
137 5644
138 3325
139 5941
140 8601
141 3576
142 15671
143 11420
144 4288
145 8569
146 3379
147 2808
148 5296
149 6672
150 4218
151 6655
152 16803
153 4532
154 6107
155 9244
156 10681
157 6584
158 4153
159 7112
160 5437
161 4279
162 3417
163 3197
164 5372
165 5954
166 12361
167 3739
168 6479
169 5370
170 3495
171 8426
172 5102
173 18028
174 4359
175 39998
176 6431
177 30657
178 3696
179 14594
180 5100
181 3492
182 19098
183 43676
184 7737
185 3570
186 3679
187 4802
188 10539
189 5516
190 2585
191 5820
192 5796
193 9946
194 4460
195 8665
196 17198
197 4972
198 5216
199 8561